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bi’bakwerk arbeitet mit innovativen ortsbezogenen Vermittlungskonzepten, die auf eine gleichberechtigte Beteiligung und den Austausch von Ideen, Wissen und Kreativität zielen. Unsere Workshops sind generationsübergreifend und konzentrieren sich auf Themen, die sich aus der unmittelbaren Nachbarschaft ergeben.

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bi’bar - The Bar Workshop

Gestaltung einer Bar für SİNEMA TRANSTOPIA

Konzept von Yelta Köm und Herkes İçin Mimarlık – Architecture for All

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Termokiss

Schreibworkshop und Zine-Labor

Workshopleitung Maike Suhr

Wenn ich von einem Ort spreche…

Wenn ich von der Zeit spreche, dann deshalb, weil sie noch nicht ist.
Wenn ich von einem Ort spreche, dann deshalb, weil er verschwunden ist.
Wenn ich von einem Menschen spreche, dann deshalb, weil er schon tot ist.
Wenn ich von der Zeit spreche, dann deshalb, weil sie schon nicht mehr ist.
(Jean Baudrillard, 2007)

“Warum ist nicht alles schon verschwunden?” fragt der französische Philosoph Jean Baudrillard. In einer Stadt wie Prishtina, die als Hauptstadt eines Landes nach der Auflösung Jugoslawiens gerade erst auf den Karten erschienen ist, sind das Verschwinden und das Sichtbarwerden, das Abwesende, das Alte, das Neue und das Junge höchst präsent.

Während das Streben nach neuen Projekten und Entwicklungen den Puls der Stadt beschreibt, bestimmen das Früher-gewesene und das Nie-mehr-so-werdende ihren Schritt. Alles, das Verschwindet, hinterlässt eine Spur, manchmal sogar mächtiger als das Verschwundene selbst.

In einem dreitägigen Schreibworkshop suchen wir nach Menschen, Orten und Dingen, die in der Stadt und in unserer Umgebung verschwinden. Gleichzeitig arbeiten wir am Schreiben als einer Praxis des »Erscheinens« im Sinne der Publikation und des Sichtbarwerdens. Durch Schreibübungen und „Field Writing” an verschiedenen Orten der Stadt erstellen wir Texte und Fragmente zum Thema Erscheinen / Verschwinden und veröffentlichen unser eigenes Zine.

Dieses Projekt findet im Rahmen des BECC Fellowship Programms des European Network of Cultural Centers (ENCC) statt und wird unterstützt von Creative Europe.

Maike Suhr lebt und arbeitet als freie Redakteurin in Berlin. Als Mitglied von bi’bak konzentriert sich ihre Arbeit auf globale Mobilität und materielle Kultur, in den Bereichen Forschung, Texte und Publikationen. Sie interessiert sich für das Schreiben als Mittel künstlerischer, kultureller oder selbstbezogener Forschung. Im Rahmen des BECC-Stipendienprogramms arbeitet sie im Juli 2019 mit Termokiss zusammen.

Termokiss ist ein kommunales Zentrum in Prishtina für städtischen und zivilen Austausch, Reflexion und Wandel. Termokiss ist aus einem ehemaligs verlassenen und vergessenen Gebäude im Südwesten von Prishtina hervorgegangen und offen für eine Vielzahl Non-Profit-Aktivitäten. Die Aktivitäten und Organisationsprozesse werden von der Community verwaltet. Die angebotenen Aktivitäten werden sowohl von den Bedürfnissen der Gemeinde als auch von den Fähigkeiten bestimmt, die die Freiwilligen mitbringen. Der Raum will die Idee der gegenseitigen Hilfe und Zusammenarbeit fördern. Wir möchten einen einladenden Ort für alle bieten, insbesondere für diejenigen, deren Stimmen und Beiträge nicht immer gehört oder geschätzt werden.

Maike Suhr studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Transnationalismus und materieller Kultur. 2016-2019 arbeitete sie bei bi'bak als Redakteurin und Texterin.