Über

bi’baxchange strebt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Akteur*innen und Initiativen aus unterschiedlichen Disziplinen der Kunst und Wissenschaft an. Ausgehend von interdisziplinären und transnationalen Kooperationsprojekten sucht bi’baxchange den Austausch von Ideen, Perspektiven und Know-How. In Lecture-Performances, Pop-Up-Ausstellungen, Lesungen und Präsentationen fokussiert sich das Programm auf die dezentrale, rhizomhafte Verbindung von Kunst, Design, Wissenschaft, Partizipation, Stadtraum und lokalem Engagement.

 

Reihen/ Veranstaltungen

Zum Archiv

Veranstaltungen

Videoinstallation auf der Fassade von Sina Ataeian Dena

AHVAZ

„In letzter Zeit werde ich in Deutschland immer öfter gefragt, warum ich nicht nach Hause zurückkehre. Aber wo ist eigentlich mein Zuhause? Ich komme aus Ahvaz im Süden Irans, der Hauptstadt der Erdölindustrie, der am stärksten verschmutzten Stadt der Erde und einem der heißesten Orte der Welt. In diesem ‚Zuhause‘ haben wir die Veränderungen der Natur hautnah miterlebt, als der Klimawandel noch nicht in das Bewusstsein der Welt gedrungen war. Die Zukunft, wie sie Wissenschaftler:innen beschreiben, ist für mich eine nostalgische Kindheitserinnerung. Während des ersten Golfkrieges wurden laut unabhängiger Berichterstattung 378 chemische Bomben auf Iran abgeworfen, die in der Sowjetunion sowie in Ost- und Westdeutschland produziert worden waren. Die Giftgase wie Senfgas töteten sowohl Soldaten wie Zivilist:innen und lagerten sich in der Erde ab. Durch die globale Erwärmung wurde der Boden trockener, starke Winde setzen ein. Sandstürme sind globale Phänomene, die noch schmerzhafter werden, sobald sie sich mit Chemikalien vermischen. Die Feinstaubbelastung in Ahvaz ist 52-mal höher als das gesundheitlich tolerierbare Maximum. Mit den Sandstürmen werden die Chemikalien über die Stadt gefegt, eine tsunamiartige Welle von Krebserkrankungen wird erwartet. Mein Zuhause ist eines der ersten Beispiele für den katastrophalen Einfluss der Menschheit auf das Klima.“ (Sina Ataeian Dena)
Die Bilder für seine Videoarbeit fing Sina Ataeian Dena in Çınarcık bei Yalova/Türkei sowie im Süden Teherans ein.

Die Arbeit wird vom 03.09. bis zum 31.10.2021 auf die Fassade des Sinema Transtopia projeziert.

Ahvaz wird im Rahmen des Studio Bosporus. Festival 10 Jahre Kulturakademie Tarabya, welches vom Goethe-Institut Istanbul ausgerichtet wird, gezeigt.

Sina Ataeian Dena, geboren 1983 in Ahvaz, Iran, drehte bereits während seines Studiums erste animierte Kurzfilme, Videoclips für Theaterproduktionen, machte Video-Installationen, arbeitete als Visual-Effects-Supervisor und in der Stoffentwicklung für Computerspiele. 2009 gewann sein animierter Kurzfilm Especially Music den internationalen Wettbewerb des Tehran International Short Film Festivals. Sina Ataeian Dena arbeitete als Autor und Regisseur für Werbespots, Dokumentationen und TV-Serien. Gleichzeitig realisierte er seinen ersten abendfüllenden Spielfilm Paradise (Originaltitel Ma dar Behesht), bei dem er für Drehbuch und Regie verantwortlich war und den er selbst koproduzierte. Paradise feierte im August 2015 im Hauptwettbewerb des 68. Locarno Film Festival Weltpremiere, war dort für den Goldenen Leoparden nominiert und wurde mit dem Preis der Ökumenischen Jury sowie dem Swatch Art Peace Hotel Award ausgezeichnet.

Weitere Veranstaltungszeiten:

  • 31.10.2021 17:00