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Im Anschluss Gespräch mit Ming Wong und Aykan Safoğlu

Migration und Queerness: Filme von Aykan Safoğlu and Ming Wong

Off-White Tulips
Aykan Safoğlu, Deutschland/Türkei, 2013, 24 Min.

Touching Feeling
Aykan Safoğlu, Deutschland, 2019, 12 Min.

Angst Essen
Ming Wong, Deutschland, 2008, 27 Min.

Biji Diva!
Ming Wong, Deutschland/Türkei, 2011, 33 Min.

Ausgangspunkt für Touching Feeling ist Aykan Safoğlus Freundschaft mit dem Fotografen Nihad Nino Pušija. Pušija hält seit Jahren die Welt um ihn herum mit seiner Kamera fest: das queere Leben in Kreuzberg, das Leben der Roma in Ex-Jugoslawien und in deutschen Geflüchtetenheimen, alltägliche Begebenheiten, aber auch Szenen der Flucht und Migration. Schicht um Schicht legt Safoğlu die Fotografien auf der schwarzen Leinwand frei. Off-White Tulips ist ein fiktiver Dialog mit James Baldwin und dessen Besuchen in Istanbul. Mithilfe alter Fotografien folgen wir ihm sowie Aykan Safoğlu und dessen Familie gleichermaßen durch die Stadt. Angst Essen ist eine Rekonstruktion des Films Angst essen Seele auf (1973) von Rainer Werner Fassbinder. Ming Wong spielt alle Rollen selbst, wechselt beständig zwischen Geschlechtern, Nationalitäten und Alter und spricht die Dialoge auf Deutsch, einer ihm unbekannten Sprache. Dabei reflektiert er Problematiken des ‘Außenseiters’ und des ‘Fremdseins’. Biji Diva! ist eine Hommage an die transsexuelle türkische Popsängerin Bülent Ersoy. Zusammen mit seiner Mutter May Wong gab Ming Wong 2011 ein Live-Konzert und schlüpfte in die Rolle der bekannten Popdiva.

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Ming Wong erkundet die Grauzonen aktueller Debatten wie etwa die Konstruktion von Geschlecht, Sprache und Identität. Wong lässt sich von Spielfilmen und Popkultur inspirieren und setzt bekannte Zitate und Tropen in einen neuen Kontext. Er verbindet östliche und westliche mythologische Ideale und reflektiert dabei oft seine eigene Erfahrunge, in Singapur aufgewachsen zu sein, in London zu studieren und jetzt in Berlin zu leben.

Aykan Safoğlu erhielt seinen MFA in Fotografie von der Milton Avery Graduate School of the Arts am Bard College in NY/USA. Zwischen 2014 und 2018 hatte er Aufenthaltsstipendien an Institutionen wie Akademie Schloss Solitude, Ashkal Alwan und Rijksakademie van beeldende kunsten. 2013 wurde er bei den 59. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen mit dem Großen Preis der Stadt Oberhausen ausgezeichnet. Aykan Safoğlu ist derzeit ein PhD-Kandidat an der Akademie der bildenden Künste Wien.