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Im Anschluss Gespräch mit Malve Lippmann und Cem Kaya

Viel Glück in Deutschland

Guten Tag (Folge 26)
BRD 196?, 15 min. OF, 16mm

Tipps für den Alltag II, Ausländische Arbeitnehmer im Industriebetrieb
BRD 196?, 12 min. OmdU, 16mm

Viel Glück in Deutschland (Folge 2)
Thilo Philipp / Uwe Krauss, BRD 197?, 15 min. OF, 16mm

Zu Gast in unserem Land: Kemal
Herbert Ballmann, BRD 1977, 50 min. OF


“Ich bin fremd hier”, “ich bin ein Ausländer”, “ich spreche nicht Deutsch” sind Sätze, die in der aufwändig produzierten 26-teiligen Sprachkurs-Serie Guten Tag des Goethe Instituts erlernt werden können. Mit viel künstlerischer Phantasie werden hier Szenen rund um “Sprache, Kultur, Deutschland” inszeniert und langsam intoniert den neu Angekommenen näher gebracht. Viel Glück in Deutschland dagegen bereitet die Arbeitnehmer*innen mit Vokabeln wie “Stempelkarte”, “Personalbüro” und “Der Meister wartet” auf den Alltag im Betrieb vor. Für Komik sorgt in Tipps für den Alltag auch die Darstellung dessen, was als typisch deutsch charakterisiert wird und hier als anzustrebende Norm verkauft wird, während die Darstellung der ausländischen Arbeiter*innen durchaus als problematisch wahrgenommen werden muss. Ähnliche Muster findet man auch in der Lehrfilmreihe Zu Gast in unserem Land, produziert von der Bundeszentrale für politische Bildung. Hier wird der Nachwuchs der Mehrheitsgesellschaft auf die Konfrontation mit den “Gästen” vorbereitet. Im Anschluss an die Filme werden wir mit unseren Gästen über die Stereotypen sprechen, die bis heute oft unreflektiert auf weitere Generationen mit Einwanderungsgeschichte projiziert und als rassistische Verhaltensweisen internalisiert werden. (ML)

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Malve Lippmann studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und am Institut für Kunst im Kontext (UdK) in Berlin. Als freiberufliche Bühnenbildnerin und Künstlerin zeichnete sie international verantwortlich für die Gestaltung zahlreicher Performances, Opern- und Schauspielproduktionen. Seit 2010 ist Malve Lippmann als Kuratorin und Kulturmanagerin tätig, leitet künstlerische Workshops und Seminare und ist in diversen Kultur- und Community-Projekten aktiv. Sie ist Mitbegründerin und künstlerische Leiterin von bi’bak und SİNEMA TRANSTOPIA.

Cem Kaya ist ein Dokumentarfilmemacher aus Berlin. Aus den Kulturwissenschaften kommend, verbindet er in seinen Filmen humorvolles Geschichtenerzählen mit tiefem Hintergrundwissen. Remake, Remix, Rip-Off wurde auf einigen der wichtigsten internationalen Filmfestivals gezeigt, darunter die Berlinale und das Locarno Film Festival.