Regie Cem Kaya Deutschland 2014

96, OmeU

Im Anschluss Gespräch mit Cem Kaya

BITTE ZURÜCKSPULEN: Remake, Remix, Rip-Off

Die türkische Yeşilçam-Filmindustrie war in den 1960er und 70er Jahren einer der größten Filmproduzenten der Welt. Da das Fernsehen erst Mitte der 70er Jahre Einzug in türkische Wohnzimmer hielt, war Kino neben dem Radio das einzige und günstigste Massenmedium. In den großen Open-Air-Kinos des Landes wurden mehrere Filme hintereinander gezeigt. Häufig wurde das Kinoerlebnis mit einem Picknick verbunden. Cem Kaya, der mit Yeşilçam-Filmen aus den türkischen Videotheken in Deutschland aufwuchs, zeichnet in seinem Dokumentarfilm die Kopierpraxis der türkischen Filmschaffenden von den Anfängen des türkischen Kinos bis hin zu den heutigen Fernsehserien nach. Die Arbeiten an seinem Kompilationsfilm erstreckten sich über sieben Jahre, in denen tausende Filme gesichtet und etwa hundert Interviews geführt wurden.

Cem Kaya ist ein Dokumentarfilmemacher aus Berlin. Aus den Kulturwissenschaften kommend, verbindet er in seinen Filmen humorvolles Geschichtenerzählen mit tiefem Hintergrundwissen. Remake, Remix, Rip-Off wurde auf einigen der wichtigsten internationalen Filmfestivals gezeigt, darunter die Berlinale und das Locarno Film Festival.