Regie Yeşim Ustaoğlu Türkei/Niederlande/Deutschland 1999

104 Min., OmeU

Journey to the Sun

Journey to the Sun erzählt die Geschichte von Mehmet, einem jungen Türken, der versucht in Istanbul Fuss zu fassen und sich mit dem Kurden Berzan anfreundet eine Begegnung die ihn verändern wird. Der Film markiert einen wichtigen Punkt im türkischen Kino, da er die Kurdenfrage zwar von aussen (aus einer türkischen Perspektive) betrachtet, diese Perspektive – das Türkische als dominante Identität gegenüber dem Kurdischen – jedoch gleichzeitig in Frage stellt. Journey to the Sun gleicht einem Panorama der Türkei der 90er Jahre, als Krieg und staatliche Gewalt in den kurdischen Gebieten und gesellschaftliche Gewalt im Westen der Türkei sehr präsent waren. Der Film zeigt neben Istanbul auch kurdische Landschaften mit nie aufgeklärten Morden, körperlosen Leichen und Toten, die nicht begraben werden können: Gegenden in denen sich die Gewalt vom Staat aus in die Gesellschaft ausbreitet, in denen Armut herrscht und das Militär den geographischen und sozialen Raum kolonisiert, wo die Lebenden wie Tote sind und die Toten weiter leben.

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