Über

SİNEMA TRANSTOPIA

Wie lässt sich ein neues Kino in der transnationalen Gesellschaft gemeinsam gestalten? SİNEMA TRANSTOPIA, das Kino-Experiment von bi'bak, untersucht Kino als sozialen Diskursraum, als Ort des Austauschs und der Solidarität. Die kuratierten Filmreihen bringen diverse soziale Communities zusammen, verknüpfen geographisch entfernte und nahe Orte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und dezentrieren einen eurozentristischen Blick durch transnationale, (post-)migrantische und postkoloniale Perspektiven. SİNEMA TRANSTOPIA steht für ein anderes Kino, das sich zugleich einer lokalen und einer internationalen Community verpflichtet sieht, das Kino als wichtigen Ort gesellschaftlicher Öffentlichkeit versteht, das filmhistorische als erinnerungskulturelle Arbeit betrachtet und sich für die Vielfalt der Filmkultur und Filmkunst einsetzt. Im Haus der Statistik am Berlin-Alexanderplatz schlägt das Kino-Experiment eine Brücke zwischen urbaner Praxis und Film und kreiert ein Ort, der Zugänge öffnet, Diskussionen anregt, weiterbildet, bewegt, provoziert und ermutigt.

Gefördert durch den Haupstadtkulturfonds, die Conrad Stiftung und das Programm NEUSTART KULTUR

Die Veranstaltungsreihen können im Archiv abgerufen werden.

Reihen
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SİNEMANINO

Das Kinderprogramm von SİNEMA TRANSTOPIA

Konzept von Malve Lippmann und Dr. Martin Ganguly

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Common Cold

un.thai.tled Film Festival 2021

Kuratiert von Sarnt Utamachote und Rosalia Namsai Engchuan

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Sounding Womanhood

Feminist Gestures in Film

Kuratiert von Pia Chakraverti-Würthwein & Eirini Fountedaki

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Die fünfte Wand

Archivsichtungen mit Filmen von Navina Sundaram

Kuratiert von Merle Kröger und Mareike Bernien

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New Woman, New Narrative

Ein Programm von C/LENS in Kooperation mit Sinema Transtopia

Kuratiert von Tang Xuedan (Echo)

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New Woman, New Narrative

New Woman, New Narrative untersucht das Spannungsfeld zwischen dem allgegenwärtigen Patriarchat in China und den chinesischen Frauen, die aktuell einen umfassenden feministischen Aufbruch erleben. Transfrauen*, Student*innen, lesbische Aktivist*innen als Frauen sind sie mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Die Filme der Reihe bieten die Möglichkeit, sich eingehend mit der Entwicklung feministischer Themen in der zeitgenössischen chinesischen Gesellschaft und deren individueller Ausprägung zu befassen. Wie gehen Frauen mit den komplexen Geschlechterverhältnissen im heutigen China um? Mit welchen Strukturen sind sie konfrontiert? Wie wird Feminismus sowohl im Aktivismus als auch in der Mikropolitik des Alltagslebens der Frauen wahrgenommen? 

C/LENS ist ein gemeinnütziges Projekt aus Berlin, das selten gezeigte unabhängige chinesische Filme zeigt und das Kino als Raum für transkulturelle Dialoge erforscht. Die Auswahl der Filme konzentriert sich vor allem auf gesellschaftspolitische Themen zu Frauen*, Migration und Urbanisierung in den Arbeiten chinesischer Filmemacher*innen.

Tang Xuedan (Echo) ist eine in Berlin lebende Kulturwissenschaftlerin aus Chengdu. Bevor sie nach Berlin zog, arbeitete sie als Dokumentarfilmproduzentin in China. Sie initiierte C/LENS im Jahr 2022 als ihr Fellowship-Projekt für ihre laufende Forschung in den Bereichen Filmwissenschaft, Feminismus und sozialem Engagement.

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Veranstaltungen

OmeU

Xiaodi + The VaChina Monologues

Xiaodi 晓迪
Chen Junmi / Gao Guo, China 2021, 45 min. OmeU

Mit einer Videobotschaft von Chen Junmi und Gao Guo 

Dieser Dokumentarfilm wirft ein Schlaglicht auf die Situation von Transpersonen in China. Im Mittelpunkt steht das 17-jährige Transmädchen Xiaodi, die einer gewaltsamen Konversionstherapie in einer Militärschule entkam. Der Film spiegelt die vielschichtigen, widersprüchlichen Realitäten im heutigen China und fragt danach, wie die Kluft zwischen verschiedenen Werten und Ideologien abgebaut werden kann. Wie können wir uns mit stigmatisierten und disziplinierten Gruppen solidarisch zeigen? 

Chen Junmi 陈军米 wurde in Guizhou im Südwesten Chinas geboren und lebt derzeit in Peking. They erwarb ihren Bachelor-Abschluss in Softwaretechnik an der Shandong-Universität. Nach dem Abschluss schloss they sich Beijing Gender an, einer der ersten Nichtregierungsorganisationen für Geschlecht, Sexualität und sexuelle Gesundheit. They setzt sich mit Filmen für die Bekämpfung von Mobbing und Suizidprävention unter LGBT-Jugendlichen ein. Derzeit arbeiten they als unabhängige Produzent*in und Interviewer*in für das LGBT-Pathologieprogramm von Beijing Gender.

Gao Guo 高国 ist ein*e queere Filmemacher*in. They studierten an der Abteilung für Druckgrafik an der Xi'an Academy of Fine Arts. Während dieser Zeit begann they, sich für die Themen sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität und -ausdruck zu interessieren. Nach dem Abschluss im Jahr 2019 ging they nach Peking und arbeitete als Choreograf*in und Filmemacher*in. They produzieren Videos zu den Themen Disability, Feminismus, LGBTQIA+ und anderen verwandten Themen.

The VaChina Monologues 来自阴道
Popo Fan, 2013, China 30 min., OmeU

Im Anschluss Gespräch mit Popo Fan

Dieser Dokumentarfilm ist ein Blick darauf, wie das einflussreiche amerikanische feministische Theaterstück “The Vagina Monologues” in China bekannt wurde. Das Stück wurde erstmals von einer Gruppe von Universitätsstudent*innen und ihrer Professorin adaptiert und löste einen Sturm von Debatten um Feminismus und die Darstellung von Vaginas aus, insbesondere unter jungen urbanen Frauen in China.

Popo Fan, geboren 1985, ist ein in Berlin lebender Filmemacher, Kurator und Autor aus der chinesischen Diaspora. Zu seinen Filmen gehören queere aktivistische Dokumentarfilme und sex-positive Kurzfilme. Seit mehr als einem Jahrzehnt organisiert er das Beijing Queer Film Festival und gründete das Queer University Video Training Camp in China.

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Regie Zhao Jing / Shi Tou China 2015

58 Min., OmeU

We Are Here

Im Anschluss Gespräch mit Shi Tou

Was passiert, wenn 1995 dreihundert Lala (拉拉, chinesisch für “Lesbe”) zu der in Peking veranstalteten UN-Konferenz kommen? Was passiert, wenn danach zwei Busse mit ihnen zu einem Underground-Club im Stadtzentrum von Peking fahren? Nun, auf diese Weise wurde die Flamme der chinesischen Lesbenbewegung entzündet. Der von chinesischen Lesbenaktivistinnen gedrehte Film We Are Here interviewt die Teilnehmerinnen der “Vierten Weltfrauenkonferenz” der Vereinten Nationen, die 1995 in Peking stattfand. Anhand ihrer freimütigen und witzigen Erzählungen erleben wir eine kurze Geschichte der chinesischen Lesbenbewegung, beginnend mit dem “geheimen Korrespondenznetz von LaLa” und den “acht chinesischen Lala als nationale Bewegung”.

Zhao Jing 赵静(auch “Sam 三木”) ist seit 2005 eine der wegweisenden LGBT-Aktivistinnen in China. Sie ist Mitbegründerin und Chefredakteurin von les+, dem einflussreichsten lesbischen Printmagazin auf dem chinesischen Festland. Im Jahr 2014 schloss sie ihr Studium an der New York University School of the Arts ab und führte Regie beim Dokumentarfilm We Are Here, der zu mehreren internationalen Filmfestivals eingeladen und in mehr als zehn Städten in China gezeigt wurde. Im Jahr 2015 gründete sie die Organisation Yummy mit dem Ziel, in China eine professionelle und positive Sexualerziehung zu etablieren. 

Shi Tou 石头 ist seit den 1990er Jahren als Künstlerin und lesbische Aktivistin tätig. Sie ist Chinas erste prominente lesbische Aktivistin: Im Jahr 2000 spielte sie die Hauptrolle in Fish and Elephant, dem ersten lesbischen Film in China, der 2001 den Elvira-Notari-Preis beim Filmfestival in Venedig und 2022 den Preis für den besten asiatischen Film beim Forum des Neuen Films der Berlinale erhielt. Ihre Gemälde und Fotografien wurden in Rotterdam, Chicago, Shanghai, Nanjing und Shenzhen ausgestellt.

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