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Deutsch-türkische Film- und Videokultur in Berlin
Konzept von Can Sungu
bi’baxchange strebt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Akteur*innen und Initiativen aus unterschiedlichen Disziplinen der Kunst und Wissenschaft an. Ausgehend von interdisziplinären und transnationalen Kooperationsprojekten sucht bi’baxchange den Austausch von Ideen, Perspektiven und Know-How. In Lecture-Performances, Pop-Up-Ausstellungen, Lesungen und Präsentationen fokussiert sich das Programm auf die dezentrale, rhizomhafte Verbindung von Kunst, Design, Wissenschaft, Partizipation, Stadtraum und lokalem Engagement.
Deutsch-türkische Film- und Videokultur in Berlin
Konzept von Can Sungu
Kuratiert von Galit Eilat und Erden Kosova
Found Futures: Eine Serie von Präsentationen prekärer Archivprojekte
Video-Installations auf der Fassade
Common Ground ist eine studentische Initiative an der Universität der Künste Berlin. Zentrale Aktivitäten sind die Unterstützung benachteiligter internationaler Studierender bei der Bewerbung, die Organisation sozialer Kunstveranstaltungen und die Etablierung postmigrantischer Diskurse im Kurrikulum der Universität.
Zudem ist Common Ground ein Ort der Gemeinschaftsbildung. Jedes Jahr organisiert und finanziert die Gruppe mehrere soziale Kunstprojekte von, mit und für Menschen mit Fluchterfahrung. Die Unterstützung erfolgt durch die Finanzierung der Realisierung von Projekten und/oder die Herstellung hilfreicher Kontakte zu anderen Studierenden und Künstler*innen. Regelmäßig werden neue Möglichkeiten der Partizipation im universitären Kontext und der Sensibilisierung für die Themen Migration und Exil angeboten.
Lisa Hoffmann bewegt sich zwischen Kunst, Film und Recherche. Sie beschäftigt sich mit Zwischenzuständen, Alltagsfiktionen und fragmentierten Realitäten, mit Fokus auf ökologische Krisenzustände und Dekonstruktionen dominanter Narrative.
Adela Lovric ist Autorin und Kuratorin. Dabei konzentriert sie sich auf nicht-imperiale Visionen und Gegennarrative in Film und Kunst. Als Teil von Arbeitsgruppen und Organisationen entwickelt sie Publikationen, organisiert Veranstaltungen und experimentiert mit politisierten kuratorischen Strategien.
Geschlecht und Sexualität können auf verschiedene Weise mit Erfahrungen von Flucht und Migration zusammenwirken. Für Menschen, die vor Gewalt, Armut und Ausgrenzung fliehen, sowie für Migrant*innen, die für Arbeit oder ein neues Leben kommen, bedeutet die Suche nach besseren Bedingungen oft auch eine Konfrontation mit Problemen, die zwischen unterschiedlichen Generationen auftauchen. In der Folge sind queere und gender-nonconforming Personen diversen Formen von Mehrfachdiskriminierung und Missbrauch ausgesetzt. Diese Schwierigkeiten beschränken sich nicht auf die migrierte Person, sondern entstehen und verkomplizieren sich generationenübergreifend. Common Ground Presents: Queer & Migrant Narratives präsentiert zwei Kurzfilme, die diesen Weg in eine neue Umgebung zeigen.
Im Anschluss an das Filmprogramm gibt es eine einstündige Drag-Performance des QueerBerg Kollektiv.
Das Programm ist Teil von "Common Ground Presents", kuratiert von Lisa Hoffmann und Adela Lovric, Mitglieder der Initiative Common Ground an der Universität der Künste Berlin.
Hazte Sentir
Dieter Deswarte / Casa Miga, Brasilien, 2019, 26 min.
Casa Miga – Brasiliens erste Unterkunft für LGBTQI+-Geflüchtete – eröffnete 2018 in Manaus, der größten Stadt des Bundesstaates Amazonas. Hazte Sentir erzählt die Geschichte von drei venezolanischen Bewohner*innen, die versuchen, ein neues Leben in der Metropole aufzubauen. Der in Zusammenarbeit mit den Bewohner*innen von Casa Miga entstandene Dokumentarfilm ist das Ergebnis eines kollaborativen Produktionsprozesses, der eine ethischere Repräsentation anstrebt und sein therapeutisches Potenzial zur Unterstützung von Gemeinschaften anerkennt, die mit sozialer Stigmatisierung konfrontiert sind.
Jackfruit
Thùy Trang Nguyễn, Deutschland, 2021, 34 min.
Im Anschluss Gespräch mit Thùy Trang Nguyễn
Voller Zärtlichkeit erzählt Jackfruit die Geschichte von Mít, einer gender-fluiden Person, die zwischen zwei Welten steht – der vietnamesischen Diaspora und dem queeren Berlin. Mít versucht, die beiden scheinbar unvereinbaren Identitäten miteinander in Einklang zu bringen und begibt sich auch die Suche nach Verbindungen zwischen ihnen. Mit ihrer* traditionalistischen Mutter auf der einen, und ihrer* Liebhaber*in auf der anderen Seite, entdeckt Mít, dass Queerness immer schon Teil ihrer* Geschichte war und findet die Kraft, ihre* eigene Zukunft zu gestalten.
QueerBerg ist ein BIPOC-Kollektiv für queere und trans* Tänzer*innen, Performer*innen, Sänger*innen und Musiker*innen, die gemeinsam ihre Position als von Rassismus und Gewalt gegen queere und trans*-Menschen betroffene Künstler*innen reflektieren. Seit Prens Emrah das Kollektiv Ende 2018 gegründet hat, bietet QueerBerg ein Unterstützungssystem für geflüchtete Künstler*innen, sowohl auf der Bühne als auch bei alltäglichen Herausforderungen. Mittlerweile besteht die Gruppe aus 15-20 Personen im Alter zwischen 19 und 32 Jahren u.a. aus Syrien, Palästina, Malaysia, Kurdistan, der Türkei und Rumänien.
Thùy Trang Nguyễn (*1993, Berlin) ist eine viet-deutsche Filmemacher*in. Nguyễn studierte 2017 Regie und Drehbbuch. Das Ziel der künstlerischen Arbeit ist die Herausforderung normativer Sehgewohnheiten, Empowerment und die Bewahrung kulturellen Erbes.
Lisa Hoffmann bewegt sich zwischen Kunst, Film und Recherche. Sie beschäftigt sich mit Zwischenzuständen, Alltagsfiktionen und fragmentierten Realitäten, mit Fokus auf ökologische Krisenzustände und Dekonstruktionen dominanter Narrative.
Adela Lovric ist Autorin und Kuratorin. Dabei konzentriert sie sich auf nicht-imperiale Visionen und Gegennarrative in Film und Kunst. Als Teil von Arbeitsgruppen und Organisationen entwickelt sie Publikationen, organisiert Veranstaltungen und experimentiert mit politisierten kuratorischen Strategien.
Common Ground ist eine studentische Initiative an der Universität der Künste Berlin. Zentrale Aktivitäten sind die Unterstützung benachteiligter internationaler Studierender bei der Bewerbung, die Organisation sozialer Kunstveranstaltungen und die Etablierung postmigrantischer Diskurse im Kurrikulum der Universität.
OmeU
Filmvorfühung, im Anschluss eine Performance von Luïza Luz
Künstler*innen und Filmemacher*innen finden neue Wege, von Vertreibung im Kontext der anhaltenden Klimakatastrophe zu erzählen. Die drei hier vorgestellten Kurzfilme verbinden spekulativ und metaphorisch das koloniale Erbe mit dem ökologischen Kollaps und zeigen, wie dadurch extreme, nicht vollständig vorhersehbare Migrationsbewegungen ausgelöst werden. Die künstlerischen Ansätze spiegeln die Realität des Klimas wider: Gleichzeitig schwer zu fassen und dennoch sehr offensichtlich. Sie konfrontieren uns damit, wie der Klimawandel das Leben auf der Erde - von den elementaren Dingen bis zu den Menschen - weiter beeinträchtigen wird und sich unweigerlich mit rassistischen und anderen Formen systemischer Ungerechtigkeit überschneidet.
Reclamation
Thirza Cuthand, Kanada 2018, 13 Min.
4 Waters: Deep Implicancy
Denise Ferreira da Silva/Arjuna Neuman, USA/UK 2019, 31 Min.
Flores
Jorge Jácome, Portugal 2017, 23 Min.
Reclamation
Thirza Cuthand, Kanada 2018, 13 Min.
Im Anschluss an das Filmprogramm präsentiert Luïza Luz ihre Live-Performance "A Grounding Piece of Land".
A Grounding Piece of Land – Luïza Luz
In dieser Live-Performance präsentiert Luïza Luz autobiografische Soundscapes, Audio-Sampling-Collagen und Texte, die sie als eine Form der Selbst-Erinnerung komponiert hat: an den Planeten Erde als einen sich ständig verändernden lebenden Organismus. Eine Erinnerung, die durch die kollektive Erfahrung verkörpert werden soll. In Zeiten des klimatischen und humanitären Zusammenbruchs könnte sich diese Erfahrung als ein erdendes Stück Land inmitten der Verzweiflung erweisen.
Das Programm ist Teil von Common Ground Presents, kuratiert von Lisa Hoffmann und Adela Lovric, Mitglieder der Initiative Common Ground an der Universität der Künste Berlin.
Luïza Luz ist eine bra𝓼ilianische transdisziplinäre Künstlerin, die sich mit der Binarität von Natur-Kultur in Sprache, Identität und Institutionen auseinandersetzt. Ihre Poetik entwickelt sich aus geschriebenen und gesprochenen Worten, aus denen Bildern, Vorträge, Sound-Performances, Installationen und kollaborative Orte des (Un-)Learnings entstehen.
OmeU
Das Arbeitsleben von Migrant*innen ist gezeichnet von verborgenen Kämpfen: von kleinen, aber zutiefst entfremdenden Missverständnissen bis hin zu brutaler Ausbeutung. Ihre Prekarität ist ein Geflecht aus sich gegenseitig verstärkenden Vulnerabilitäten, die sich auf systemische Formen der Unterdrückung zurückführen lassen. Das Film- und Performanceprogramm zeigt unkonventionelle Erzählweisen solcher Erfahrungen, die je unterschiedlich und doch untrennbar miteinander verbunden sind. Ein intimer und einfühlsamer Blick das Leben von realen und fiktiven arbeitenden Migrant*innen.
Im Anschluss an vier Kurzfilme präsentiert die brasilianische Künstlerin Laura Carvalho LAURA AkiÓ-> Pützfrau_trucke - eine interaktive Live-Performance, in der sie ihre Erfahrungen als migrantische Hausangestellte in Berlin reflektiert und eine Parallele zwischen ihrer Arbeit als Künstlerin und als Hausangestellte zieht.
Das abendfüllende Programm im Kino wird erweitert durch What's my Line?, eine Reihe experimenteller Videos von Sugano Matsusaki und Pegah Kashmirshekan, die vom 29. März bis zum 3. April auf die Fensterleinwand von Sinema Transtopia projiziert werden.
Das Programm ist Teil von Common Ground Presents, kuratiert von Lisa Hoffmann und Adela Lovric, Mitglieder*innen der Initiative Common Ground an der Universität der Künste Berlin.
Traana
Raphaël Grisey/Kàddu Yaraax, Frankreich/Senegal/Norwegen 2017, 27 Min.
Radio Ghetto Relay
Alessandra Ferrini, Italien 2016, 16 Min.
Agua Viva
Alexa Lim Haas, USA 2018, 7 Min.
Blue Boy
Manuel Abramovich, Argentinien/Deutschland 2019, 19 Min.
Regie Sina Ataeian Dena Iran/deutschland 2015
100 Min., OmeU
Im Anschluss Diskussion mit Sina Ataeian Dena
Paradies ist der erste Langspielfilm von Sina Ataeian Dena und der erste Teil seiner Teheran-Trilogie über Gewalt. Im Mittelpunkt steht eine junge Frau, die in einem Vorort von Teheran als Lehrerin in einer Mädchenschule arbeitet. Der Film schildert den alltäglichen Druck des Patriarchats, der unweigerlich die Hauptfigur verändert und sich auch auf die jüngere Generation auswirkt. Paradies wurde ohne offizielle Genehmigung der iranischen Regierung gedreht. Der Film feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb des 68. Locarno Filmfestival und wurde auf zahlreichen internationalen Filmfestivals gezeigt.
Das Programm ist Teil von Common Ground Presents, kuratiert von Lisa Hoffmann und Adela Lovric, Mitglieder*innen der Initiative Common Ground an der Universität der Künste Berlin.
Sina Ataeian Dena ist ein iranischer Filmemacher und interdisziplinärer Künstler. Er studierte Filmregie an der Sooreh Universität in Teheran und Kunst und Medien an der UdK Berlin. Seine Kunstwerke, die Videoinstallationen, Fotografien, Malerei und Performances umfassen, wurden unter anderem im Hamburger Bahnhof, der Villa Merkel und der Kunsthalle Baden Baden ausgestellt. Seit 2016 ist er als Stipendiat am Goethe-Institut tätig. Derzeit lehrt er an der UdK Berlin, der DFFB Berlin und der Filmuniversität Potsdam.