Kuratiert von Popo Fan, Tobias Hering, Malve Lippmann, Branka Pavlovic, Can Sungu, Sarnt Utamachote und Florian Wüst
SİNEMA TRANSTOPIA
Ab September 2020 startet bi'bak ein Kino-Experiment im Haus der Statistik.
SİNEMA TRANSTOPIA untersucht Kino als sozialen Diskursraum, als Ort des Austauschs und der Solidarität. SİNEMA TRANSTOPIA bringt diverse soziale Communities zusammen, verknüpft geographisch entfernte und nahe Orte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und dezentriert einen eurozentristischen Blick durch transnationale, (post-)migrantische und postkoloniale Perspektiven. SİNEMA TRANSTOPIA ist eine Transtopie, ein Ort, an dem “grenzüberschreitende Bindungen und Verbindungen zusammenlaufen, neu interpretiert werden und sich zu Alltagskontexten verdichten” (Erol Yıldız). Im Rahmen der Pioniernutzung der stadtpolitischen Initiative Haus der Statistik schlägt das Kino-Experiment eine Brücke zwischen urbaner Alltagspraxis und Film als alternative, verschiedene soziale Perspektiven verbindende Kunstform.
Gefördert durch den Haupstadtkulturfonds, die Conrad Stiftung und das Programm NEUSTART KULTUR
bi'bakino
bi’bakino ist ein kuratiertes Filmprogramm, das transnationalen Narrativen, Migrations- und Mobilitätsdiskursen im Film nachspürt und rund um die Filme differenzierte Diskussion und Perspektivwechsel anregen will. Dabei legt das Programm einen Schwerpunkt auf Filme, die aus dem außereuropäischen Raum stammen oder in Berlin noch nicht oder nicht oft gezeigt wurden, sowie Archivausgrabungen und Wiederentdeckungen. Im Anschluss an die Filmvorführungen finden moderierte Gespräche mit Filmemacher*innen und Expert*innen statt.
Die Veranstaltungsreihen können im Archiv abgerufen werden.
Kuratiert von Popo Fan, Tobias Hering, Malve Lippmann, Branka Pavlovic, Can Sungu, Sarnt Utamachote und Florian Wüst
Kuratiert von LaborBerlin e.V.
Kuratiert von Sarnt Utamachote und Rosalia Namsai Engchuan
Kuratiert von Popo Fan
Kuratiert von Kaspar Aebi
Handlungsfelder in der Umweltkrise
Kuratiert von Sarnt Utamachote, Malve Lippmann, Rosalia Namsai Engchuan und Pia Chakraverti-Würthwein & Eirini Fountedaki
Kuratiert von Özge Calafato
Während die Corona-Pandemie einen privilegierten Teil der Weltbevölkerung in Quarantäne hält, können es sich viele aufgrund prekärer Lebensbedingungen nicht leisten, zu Hause zu bleiben. Die globalen ökonomischen Ungleichheiten, die durch diese Polarisierung sichtbarer werden, verweisen auf eine längere Geschichte von Herrschaft und ungleicher Verteilung von Arbeit und Reichtum. Mit Filmen, die Raum für Nuancen lassen, beschäftigt sichA Dream for Each mit den bis heute nachwirkenden kolonialen Überresten im globalisierten Handel, in Technologie und Tourismus.
Gefördert durch die Stiftung Nord-Süd Brücken aus Mitteln der LEZ
Özge Calafato ist Kuratorin, Lektorin und Schriftstellerin. Sie arbeitete für zahlreiche Filmfestivals und Institutionen, unter anderem Cinema Akil, Abu Dhabi Film Festival (ADFF), SANAD Development and Post-Production Fund, Documentarist, DOK Leipzig, DokuFest, The Arab Fund for Arts und Imagine Science Film Festival. Sie ist Mitbegründerin der Nationalen Filmbibliothek der Vereinigten Arabischen Emirate.
Symposium, Screenings, Talks
Regie Mahdi Fleifel
OmeU
Im Anschluss Gespräch mit Mahdi Fleifel
Xenos
Mahdi Fleifel, UK/Dänemark 2014, 13 Min.
A Man Returned
Mahdi Fleifel, UK/Dänemark/Niederlande 2016, 30 Min.
A Drowning Man
Mahdi Fleifel, UK/Dänemark/Griechenland 2017, 15 Min.
I Signed the Petition
Mahdi Fleifel, UK/Deutschland/Schweiz 2018, 11 Min.
Die Filme von Mahdi Fleifel fordern dazu auf, über grundlegende Fragen der menschlichen Existenz nachzudenken: Was heisst es, als Geflüchtete*r zu Leben? Welche Bedeutung hat Heimat und was macht ein Zuhause aus? Die vier preisgekrönten Kurzfilme bieten einen Überblick über das Werk von Mahdi Fleifel in den letzten zehn Jahren. Dabei steht zur Debatte, wie wir Palästina und palästinensische Identität fassen wollen.
Der in Dubai geborene Mahdi Fleifel lebt und arbeitet zwischen Dänemark, England und Griechenland. Sein Debütfilm A World Not Ours (2012) feierte am Toronto International Film Festival Premiere und erhielt über 30 Auszeichnungen. A Man Returned (2016) gewann den Silbernen Bären an der Berlinale, A Drowning Man (2017) wurde im offiziellen Wettbewerb in Cannes gezeigt und für einen BAFTA nominiert.
Regie Maher Abi Samra Libanon/Frankreich/Norwegen/Vereinigte Arabische Emirate 2016
67 Min, OmeU
Im Anschluss Gespräch mit Maher Abi Samra
Im Libanon kommen auf vier Millionen Einwohner*innen rund 200.000 ausländische Hausangestellte, die ihrer Grundrechte beraubt ein Leben unter ständiger Kontrolle fristen. Die Angestellten sind weniger Dienstleistende als vielmehr Waren. Sie werden von speziellen Agenturen importiert, unter Bedingungen, die einer modernen Form des Sklavenhandels gleichkommen. Maher Abi Samra filmt mit vollem Einverständnis des Inhabers Zein in den Büros der El-Raed-Agentur. Anschaulich zerlegt A Maid for Each dieses staatlich gebilligte System: von den Ansprüchen der Arbeitgeber*innen bis zum Verkaufstalent der Agent*innen, die weibliche Angestellte als reine Objekte behandeln.
Maher Abi Samra, 1965 in Beirut, Libanon geboren, hat Theaterwissenschaften und Filmwissenschaft in Beirut und Paris studiert und als Foto-Journalist für libanesische Tageszeitungen und für internationale Agenturen gearbeitet.
Regie Marouan Omara und Johanna Domke Ägypten/Deutschland 2018
86 Min, OmeU
Im Anschluss Gespräch mit Marouan Omara und Johanna Domke
Dream Away begleitet den Alltag von jungen Angestellten eines der zahlreichen Luxushotels in Sharm El Sheikh. Postrevolutionäre Unruhen und Terror haben den Ferienort am Roten Meer aussterben lassen. Die Hotelanlagen sind unbewohnt, die Pool-Gymnastik ohne Teilnehmer*innen, die Ausgehmeilen gespenstisch leer. Die Tourist*innen überfliegen die Stadt, aber sie landen nicht mehr hier. Traumwandlerisch ergründet Dream Away die Sehnsüchte und Probleme junger Ägypter*innen, die ihrer Zukunftsperspektiven beraubt worden sind.
Marouan Omara und Johanna Domke arbeiten seit 2012 als Regieduo zusammen. Ihre Filme sind Hybride zwischen Fiktion und Dokumentarfilm, die sich durch ihren magischen Realismus auszeichnen. Ihr gemeinsamer Debütfilm Crop (2013) wurde auf diversen Festivals gezeigt, darunter IFFR und DOK Leipzig.