Über

SİNEMA TRANSTOPIA

Wie lässt sich ein neues Kino in der transnationalen Gesellschaft gemeinsam gestalten? SİNEMA TRANSTOPIA, das Kino-Experiment von bi'bak, untersucht Kino als sozialen Diskursraum, als Ort des Austauschs und der Solidarität. Die kuratierten Filmreihen bringen diverse soziale Communities zusammen, verknüpfen geographisch entfernte und nahe Orte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und dezentrieren einen eurozentristischen Blick durch transnationale, (post-)migrantische und postkoloniale Perspektiven. SİNEMA TRANSTOPIA steht für ein anderes Kino, das sich zugleich einer lokalen und einer internationalen Community verpflichtet sieht, das Kino als wichtigen Ort gesellschaftlicher Öffentlichkeit versteht, das filmhistorische als erinnerungskulturelle Arbeit betrachtet und sich für die Vielfalt der Filmkultur und Filmkunst einsetzt. Im Haus der Statistik am Berlin-Alexanderplatz schlägt das Kino-Experiment eine Brücke zwischen urbaner Praxis und Film und kreiert ein Ort, der Zugänge öffnet, Diskussionen anregt, weiterbildet, bewegt, provoziert und ermutigt.

Gefördert durch den Haupstadtkulturfonds, die Conrad Stiftung und das Programm NEUSTART KULTUR

Die Veranstaltungsreihen können im Archiv abgerufen werden.

Reihen
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SİNEMANINO

Das Kinderprogramm von SİNEMA TRANSTOPIA

Konzept von Malve Lippmann und Dr. Martin Ganguly

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Common Cold

un.thai.tled Film Festival 2021

Kuratiert von Sarnt Utamachote und Rosalia Namsai Engchuan

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Sounding Womanhood

Feminist Gestures in Film

Kuratiert von Pia Chakraverti-Würthwein & Eirini Fountedaki

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Die fünfte Wand

Archivsichtungen mit Filmen von Navina Sundaram

Kuratiert von Merle Kröger und Mareike Bernien

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Veranstaltungen

Regie Emek Bizim İstanbul Bizim initiative Türkei 2016

48 Min., OmeU

Im Anschluss Gespräch mit Kaspar Aebi und Senem Aytaç

Audience Emancipated

Der Film ist Teil des Cinema of Commoning Symposiums, welches vom 24. bis zum 26.06.2022 im Sinema Transtopia stattfindet.

Der geplante Abriss des Emek-Kino in Istanbul führte zu jahrelangen Protesten. Diese Protestbewegung, die von den Aktivist*innen mit Handyaufnahmen dokumentiert wurde, war ein erster Impuls für die Gezi-Proteste. Durch die Proteste entstand eine neue Öffentlichkeit, die sich auf der Straße und über das Internet organisierte, mit Live-Videos und Tweets die Geschehnisse dokumentierte und eine unabhängige Berichterstattung ermöglichte. Audience Emancipated trägt dieser sich ständig im Prozess befindenden “Berichterstattung von unten” Rechnung: „This film is an ongoing project by Emek Bizim İstanbul Bizim. As long as the struggle continues, the film’s editing will continue“, heisst es im Abspann des Films – darunter die E-Mail-Adresse des Kollektivs. Filmaufnahmen der Protestierenden, TV-Berichterstattung und das Geschehen kommentierende Filmclips werden im Verlauf des Films immer wieder neu gegeneinander gestellt: Aus der Gegenüberstellung von zwei Bildern entsteht ein dritter, vierter oder fünfter Gedanke und eine Vielzahl pointierter politischer Argumente. Selten ging aktivistisches Filmemachen so klug und auf der Höhe der Zeit mit filmischen Mitteln um.

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Kaspar Aebi ist Kurator, Autor, Film- und Medienwissenschaftler mit einem Hintergrund in Sozialwissenschaften und Kulturanthropologie. Seine Hauptinteressen sind Popkultur, die Politik der Architektur, die Überschneidung von Neoliberalismus und konservativen/rechten Ideologien, feministische Theorie und Dokumentarfilme. Für den Filmblog Jugend ohne Film hat er eine Sonderausgabe über Architektur und Neoliberalismus herausgegeben. In seiner Masterarbeit beschäftigt er sich mit Raumvermittlung und Schutz durch Kinoarchitektur. Kaspar koordiniert die Filmkopien und redigiert die Programmtexte des Sinema Transtopia.

Senem Aytaç ist Filmkritikerin. Seit 2004 ist sie Mitglied der Redaktion des Altyazı Cinema Magazine und war mehr als zehn Jahre lang eine der Chefredakteur*innen. Sie ist Mitbegründerin und Projektleiterin der Altyazı Cinema Association, die 2019 gegründet wurde, um die freie Filmkultur in der Türkei zu stärken. Zurzeit lebt sie in Berlin als Stipendiatin des Artist Residency Programms "Hier & Jetzt: Connections". Sie ist Teil der Emek Bizim İstanbul Bizim Initiative.