Über

SİNEMA TRANSTOPIA

Wie lässt sich ein neues Kino in der transnationalen Gesellschaft gemeinsam gestalten? SİNEMA TRANSTOPIA, das Kino-Experiment von bi'bak, untersucht Kino als sozialen Diskursraum, als Ort des Austauschs und der Solidarität. Die kuratierten Filmreihen bringen diverse soziale Communities zusammen, verknüpfen geographisch entfernte und nahe Orte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und dezentrieren einen eurozentristischen Blick durch transnationale, (post-)migrantische und postkoloniale Perspektiven. SİNEMA TRANSTOPIA steht für ein anderes Kino, das sich zugleich einer lokalen und einer internationalen Community verpflichtet sieht, das Kino als wichtigen Ort gesellschaftlicher Öffentlichkeit versteht, das filmhistorische als erinnerungskulturelle Arbeit betrachtet und sich für die Vielfalt der Filmkultur und Filmkunst einsetzt. Im Haus der Statistik am Berlin-Alexanderplatz schlägt das Kino-Experiment eine Brücke zwischen urbaner Praxis und Film und kreiert ein Ort, der Zugänge öffnet, Diskussionen anregt, weiterbildet, bewegt, provoziert und ermutigt.

Gefördert durch den Haupstadtkulturfonds, die Conrad Stiftung und das Programm NEUSTART KULTUR

Die Veranstaltungsreihen können im Archiv abgerufen werden.

Reihen
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SİNEMANINO

Das Kinderprogramm von SİNEMA TRANSTOPIA

Konzept von Malve Lippmann und Dr. Martin Ganguly

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Kuratiert von LaborBerlin e.V.

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Out of Focus LaborBerlin

LaborBerlin lebt durch das gemeinsame Interesse, einen kollektiven Raum um die Arbeit mit Zelluloidfilm herum zu bauen. Dieser Raum entsteht permanent aufs Neue, durch die Menschen, die durch ihn hindurch gehen, ihre diversen Perspektiven und Herkünfte. Out of Focus LaborBerlin ist eine Filmreihe, die sich dem Labor als transitorischen Ort nähert. An fünf Abenden werden die Grenzen des Sichtbaren dieser kollektiven Struktur erkundet: Gespräche mit und Arbeiten von aktuellen und ehemaligen Mitgliedern, die den Blick öffnen auf Motive und Themen, die über das analoge Filmschaffen hinausgehen.

Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und ist Teil der Draussenstadt

LaborBerlin e.V. ist eine selbstorganisierte Filmwerkstatt. Das Kollektiv ist für alle offen, die an analoger Filmpraxis mit einem experimentellen Ansatz interessiert sind. Das Labor versteht sich als eine Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen rund um das filmische Schaffen, und bietet dafür die geeigneten Werkzeuge.

Zu den Veranstaltungen

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Common Cold

un.thai.tled Film Festival 2021

Kuratiert von Sarnt Utamachote und Rosalia Namsai Engchuan

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Sounding Womanhood

Feminist Gestures in Film

Kuratiert von Pia Chakraverti-Würthwein & Eirini Fountedaki

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Die fünfte Wand

Archivsichtungen mit Filmen von Navina Sundaram

Kuratiert von Merle Kröger und Mareike Bernien

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Veranstaltungen

OmeU

Im Anschluss Gespräch mit Bernd Lützeler

Zentrum des Universums
Muito Romantico
Melissa Dullius von Distruktur, 2016, HD, excerpt
 
Les Noctambules
Sophie Watzlawick, 2002, 16mm
 
P.R
Mathieu Brohan, 2019, HD
 
Fontanestr.
Deborah S. Phillips, 2006, Super-8, Performance
 
Things Men Have Said To Me This Year
Tess Motherway, 2017, Performance
 
||Aes |Omi Sau !Khais
Melina Pafundi, 2019, HD, Trailer
 

Erst Mauerstadt, dann Technostadt, dann Partystadt – und heute ist Berlin das Traum-Ziel weltweiter künstlerischer Migration. Als von Filmemacher*innen und Künstler*innen selbstverwaltetes Filmlabor ist LaborBerlin Teil dieses Phänomens. Aber sind es nur die ökonomischen und logistischen Rahmenbedingungen und das liberale Klima in der Stadt, die die Kreativen aus aller Welt dazu bewegen, hierher zu kommen? Ist Berlin nur die Basis oder gar das Sprungbrett für eine Karriere andernorts? Das Berliner City Marketing hat ganz klar die Kreativstadt, die niedrigen Mieten und die Dynamik der Stadt im Fokus. Aber was sagen Künstler*innen und Filmemacher*innen dazu? Bietet Berlin überhaupt genügend Themen, Inspiration und Ideen, um hier als Künstler*in arbeiten zu können? Oder schweift der Blick sowieso lieber über den Berliner Tellerrand hinaus? Und wie ist die Position von LaborBerlin in diesem Szenario? Bernd Lützeler lädt drei Kolleginnen und Kollegen von LaborBerlin ins Zentrum des Universums ein, um ihre Filme zu zeigen und über ihr Verhältnis zu dieser Stadt zu diskutieren.

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Bernd Lützeler lebt und arbeitet als Künstler und Filmemacher in Berlin und Mumbai. In seinen Filmen und Expanded Cinema Arbeiten untersucht er Techniken der Bewegtbildproduktion und -präsentation im Verhältnis zu filmischer Ästhetik und Wahrnehmung. Ein weiterer Einfluss ist die indische Populärkulturvor dem dystopischenHintergrund des urbanen Indiens der Gegenwart. Bernds Arbeiten wurden weltweit auf vielen FestivalsundAusstellungen gezeigt, z.B. Centre Pompidou, Berlinale, Rotterdam, Ann Arbor Film Festival oder Views from the Avant-Garde.

OmeU

Im Anschluss Gespräch mit Philip Widmann und Siska

Universelle Peripherie

Independence Day: A work in progress
Siska, 2011/2012, 7 min. Super8
mit Live-Audio von Christian Blumberg

Latent Border(s) - (Extract)
Siska, 2019, 5 min, 16mm 

In the Ruins of Baalbeck Studios 
Siska, 2017, 47 min, 16mm & Super8 auf HD übertragen

Obwohl es den Namen einer Stadt im Titel trägt, sind viele andere Orte mit LaborBerlin verbunden. Orte der Herkunft und der Möglichkeit, der Partnerschaft und der andauernden Zusammenarbeit. Für viele ist Berlin nur einer von mehreren Orten, die ihr tägliches Leben bestimmen, und seine Wichtigkeit im Verhältnis zu Städten von A bis Z verändert sich laufend. In Berlin und seinem Labor bleibt die faktische Präsenz dieser anderen Orte oft ungesehen oder uneingestanden, solange sie nicht zum Gegenstand von Filmen und direktem künstlerischen Austausch werden. Philip Widmann hat den Künstler und Filmemacher Siska zu einer Cine-Konversation über die universelle Peripherie eingeladen, die diese Ortsverbindungen konstituieren. Siska war für eine kurze Zeit um 2010 Mitglied bei LaborBerlin, als er noch zwischen seinem Geburtsort Beirut und Berlin pendelte. Er arbeitet weiter mit Super 8 und 16mm-Film, bewegt sich dabei zwischen Amateurfilm, Kinoleinwänden und Ausstellungsräumen, und erkundet visuelle und verräumlichte Geschichte in Beirut, Berlin und anderswo.

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Philip Widmann macht Filme, Texte und Filmprogramme an der Schnittstelle von experimentellem dokumentarischem Kino, Wissenschaft und bildender Kunst. Seine Film- und Videoarbeiten wurden auf unterschiedlichen Filmfestivals und in Kunsträumen gezeigt, darunter Berlinale, IFF Rotterdam, New York FF, Yamagata International Documentary FF, FID Marseille, Videonale Bonn, Wexner Center for the Arts. Er hat Filmprogramme u.a. für Arkipel Jakarta, Image Forum Tokyo und das Dokfest Kassel zusammengestellt. Philip ist seit 2009 Mitglied von LaborBerlin.

Ein zentrales Moment von Siskas künstlerischer Praxis ist die Archivologie von soziopolitischen Narrativen im Zusammenhang mit persönlichen und kollektiven Vergangenheiten. Seine Verwendung von Filmsprache und kinematographischen Codes als Vermittlungsstrategie zur Aktivierung von Archivmaterial ermöglicht Experimente mit neuen Erzählformen und der eigenen Biografie. Siskas Arbeiten wurden international ausgestellt, u.a. im Martin Gropius Bau, Paris 104, Beirut Exhibition Center, Mosaic Rooms London.

OmeU

Exzentrische* Kreise

Filmscreening und Performance mit Ilker Abay und François Régis, Moderation Nora Molitor

Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist…

Der Maler im Wedding (Hans-Hendrik Grimmling)
Laurence Favre, Deutschland 2020, 5 Min., Super 8, OF

Portrait of Pauli, tattooing session
Ludovic DeOliveira, Deutschland 2020, 3 Min., Super 8, OF

Around LoBe (Dave von der Heyden)
Bea MacDonald, Deutschland 2020, 3 Min., Super 8, OF

Werkstätten (KFZ-Gutachterbüro Ali Mroué)
Nora Molitor, Deutschland 2020, 3 Min., Super 8, OF

Der Kiezkönig (Frankie)
Misha Bours, Deutschland 2020, 3 Min., Super 8, OF

Sunkiez
Kornél Szilágyi alias Igor Buharov, Deutschland 2020, 3 Min. Super 8, OF

Die Fremdenverführerin
Jan Eilhardt, Germany 2021, 3 Min., Super 8, OF

Untitled
Michael Abt, Germany 2021, 3 Min., Super 8, OF

Messpunkt 
Jack Hogan, Germany 2021, 6 Min., Super 8, OF

Millionärsbrücke
Pilar Falco, Germany 2021, 3 Min., Super 8, OF

Im August 2020 kamen unter dem Motto „Ich sehe was, was du nicht siehst...“ mehr oder weniger exzentrische* Menschen und Orte zueinander. Sechs Filmemacher*innen – davon drei LaborBerlin Mitglieder – haben sich auf den Weg gemacht, den Weddinger Badstraßenkiez zu erkunden. Ausgestattet mit Super 8 Kamera und Tonaufnahmegerät porträtierten sie Menschen, die im Kiez leben und arbeiten. Beim dritten Teil der Reihe Out of Focus LaborBerlin zeigen wir die filmischen Porträts als Work-in-Progress, begleitet von live Soundtrack und Performance. Wir laden dazu ein, über die Beziehungen zwischen Labor und Film, Kollektiv und Individuum, Protagonist*innen und Filmenden in einer Stadt nachzudenken, die nicht nur ein Zentrum hat.

*exzentrisch

  1. auf überspannte, übertriebene Weise ungewöhnlich, vom Üblichen abweichend
  2. [Mathematik] außerhalb des Mittelpunkts liegend

Ilker Abay ist Filmmacher, Schauspieler und künstlerischer Projektleiter von AUCH – Nachbarschaft ist Kunst. Nora Molitor ist Kulturwissenschaftlerin, Workshopleiterin, Workshopteilnehmerin und Mitglied von LaborBerlin e.V., Francois Régis ist Komponist und Musiker. Als Kind hatte er nur eine Ausrede um nicht mit seinen Freunden Fußball spielen zu müssen: Klavier spielen.

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OmeU

L'image latente

Ein Filmabend präsentiert von Sophie Watzlawick. Im Anschluss Gespräch mit den Filmemacher*innen.

Analoge Filmbilder bleiben, nachdem sie belichtet wurden, zunächst unsichtbar. In der Phase zwischen Aufnahme und chemischer Behandlung bezeichnet man die Bilder als latent: Ein Bild im Entstehen, an einem Ort der Übergangs zwischen diffuser Erinnerung und illusorischer Projektion. Das Programm L'image latente besteht aus acht Filmen, in denen die Filmmacher*innen in Dialog mit den Bildern treten um sich überraschen zu lassen. In dieser Offenheit entstehen unerahnt neue Welten, die sich – vom Meeresgrund bis zum Weltall – metaphorisch um das latente Bild bewegen und das Unsichtbare im Sichtbaren erforschen.

Fultu Faltu Filim
Bernd Lützeler, 2018, 2 Min., 35mm

Sillage #2
Aurélie Percevault & Antoine Ledroit, 2014, 5 Min., 16mm

L’étoile de mer
Maya Schweizer, 2019, 11 Min., HD

H(I)J
Guillaume Cailleau, 2009, 6 Min., 16mm

Grrr
Manque la Banca. 2012, 10 Min., 16mm/HD

Ich bin 33
Jan Peters, 2000, 3 Min., Super8

Dark Matter
Lucile Desamory, 2010, 7 Min., Super8/HD

I don't think I can see an Island
Emmanuel Lefrant/Christopher Becks, 2016 , 4 Min., 35mm/HD

Sophie Watzlawick ist eine in Berlin lebende Künstlerin. Ihre handgemachten Filme bewegen sich im Spannungsfeld zwischen konkreter Alltäglichkeit und kosmischen Welten. Sie basieren auf visuell-akustischen Experimenten und philosophischen Erzählungen. In ihren Arbeiten lädt sie uns dazu ein, Ereignisse die gemeinhin als statisch empfunden werden, neu zu sehen und die Grenzgebiete zwischen dem Verborgenen und dem Sichtbaren zu durchwandern.

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Regie Luciana Mazeto / Vinícius Lopes Brasilien 2020

36 Min., 16mm / Super-8 bw, OmeU

Im Anschluss Gespräch mit Minze Tummescheit

Os olhos na mata e o gosto na água – The Eyes in the Woods and the Taste in the Water

Anschließend Lesung von Ilhami Peker und Online-Gespräch mit den Filmemacher*innen, Moderation Minze Tummescheit

In Brasilien, in der kleinen Siedlung Teewald, die Ende des 19. Jahrhunderts von deutschen Auswanderern gegründet wurde, ist die nationale Identität eine komplexe Frage. Die Einwohner*innen sprechen nach mehreren Generationen immer noch die Sprache ihrer Vorfahren und feiern jedes Jahr ein traditionelles Fest, um mit Stolz zu verkünden, wie stark ihre deutschen Wurzeln sind. 

Die durch mehrfaches Umkopieren und alte Färbetechniken wie Tonung bearbeiteten malerischen 16mm-Bilder von Fabriken, Landschaften und Festen nehmen die Zuschauer*innen mit in eine scheinbar ferne Zeit, aus der Geschichten einer harten und angstvollen Kolonisierung stammen. Die Filmemacher*innen konfrontieren diese Geschichten mit der zeitgenössischen Erzählung des deutsch-türkischen Autors Ilhami Peker, der Teewald besucht hat und seinerseits Parallelen zur Migrationsgeschichte der eigenen Familie zieht. Durch diesen geschickten Schachzug gelingt es dem Film, die tapfere Verteidigung einer gefühlten nationalen Identität in Frage zu stellen.

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Minze Tummescheit reflektiert in ihren experimentell-dokumentarischen Arbeiten, die Vorträge, Performances, Installationen und Filme einschließen, soziale und ökonomische Fragen. Basierend auf interdisziplinärer künstlerischer Recherche, transzendieren ihre Arbeiten die klassischen Genregrenzen und sind sowohl auf Filmfestivals als auch in Kunstausstellungen vertreten. Sie ist copine von cinéma copains und seit 2009 Mitglied von LaborBerlin.