Regie Senka Domanović Serbien / Kroatien 2018
87 Min., OmeU
Regie Emek Bizim İstanbul Bizim initiative Türkei 2016
48 Min., OmeU
Im Anschluss Gespräch mit Kaspar Aebi und Senem Aytaç
Berliner Förderprogramm Künstlerische Forschung @ SİNEMA TRANSTOPIA
Filmprogramm und Diskussionen mit dem Schwerpunkt Belarus
Kuratiert von Marina Naprushkina und Agnieszka Kilian
Filme mit abwesenden Protagonist:innen nach der DDR, nach 1990
Kuratiert von Anna Zett und Philipp Goll
Kuratiert von Sebahattin Şen
Kuratiert von Necati Sönmez
Handlungsfelder in der Umweltkrise
Kuratiert von Sarnt Utamachote, Malve Lippmann, Rosalia Namsai Engchuan und Pia Chakraverti-Würthwein & Eirini Fountedaki
Kuratiert von Özge Calafato
Kuratiert von Eirini Fountedaki, Cornelia Lund & Holger Lund (fluctuating images), Philip Rizk und Shohreh Shakoory
Kuratiert von Kaspar Aebi
Spätestens ab 1900 war Berlin der größte Industriestandort Deutschlands. Hinter der sichtbaren Arbeit in den Fabriken lag die unsichtbare Arbeit zuhause. Kochen, pflegen, putzen, erziehen, Sex - oder wie Silvia Federici und Nicole Cox 1975 zugespitzt schreiben: „Hausarbeit ist weitaus mehr als Hausreinigung. Sie besteht in der physischen, emotionalen und sexuellen Wartung der Lohnverdiener: darin, diese Lohnverdiener Tag für Tag auf die Arbeit vorzubereiten. Mit dem Haushalt rechnen! wirft einen Blick in die Wohnungen, Schlafzimmer und Küchen im industriell geprägten Nordwesten Berlins. Die Filme zeigen Care Work und Reproduktionsarbeit zwischen ökonomischem Zwang und Verweigerung, familiärer Gemeinschaft und Kontaktabbruch, Kindern und Kinderlosigkeit, Ehe, Scheidung und sozialem Rückzug, verwickelt in Abhängigkeiten, Widerstand und soziale Erwartungen. Der Fokus liegt auf den Umbruchsjahren der frühen sechziger bis in die achtziger Jahre. Nachdem die Industrie das Alltagsleben im Westberliner Norden fast ein Jahrhundert lang bestimmt hat, schlossen nach dem Bau der Mauer innerhalb von nur zwanzig Jahren die größten Arbeitgeber ihre Werke. Was passiert mit der „Wartung der Lohnverdiener” in einer Zeit großer Unsicherheit, zwischen Massenentlassung und Mauerbau, vor dem Hintergrund des aufkommenden Second Wave Feminismus?
Gefördert durch den Aktionsfonds des QM Soldinerstr
Kaspar Aebi ist Kurator, Autor, Film- und Medienwissenschaftler mit einem Hintergrund in Sozialwissenschaften und Kulturanthropologie. Seine Hauptinteressen sind Popkultur, die Politik der Architektur, die Überschneidung von Neoliberalismus und konservativen/rechten Ideologien, feministische Theorie und Dokumentarfilme. Für den Filmblog Jugend ohne Film hat er eine Sonderausgabe über Architektur und Neoliberalismus herausgegeben. In seiner Masterarbeit beschäftigt er sich mit Raumvermittlung und Schutz durch Kinoarchitektur. Kaspar koordiniert die Filmkopien und redigiert die Programmtexte des Sinema Transtopia.
Kuratiert von Popo Fan
Kuratiert von Sarnt Utamachote und Rosalia Namsai Engchuan
Kuratiert von Popo Fan, Tobias Hering, Malve Lippmann, Branka Pavlovic, Can Sungu, Sarnt Utamachote und Florian Wüst
Regie Aylin Kuryel und Fırat Yücel Türkei 2019
57 min, OmeU
Im Anschluss Gespräch mit Aylin Kuryel und Fırat Yücel
Regie Furqan Faridi, Ashfaque EJ, Shaheen Ahmed und Vishu Sejwal Indien 2019
43, OmeU
Im Anschluss Gespräch mit Shivramkrishna Patil und Susanne Gupta
Vertragsarbeit und Internationalismus in der DDR
Kuratiert von Tobias Hering und Sun-ju Choi
Filmische Perspektiven von Roma aus Europa
Kuratiert von Hamze Bytyçi
Kuratiert von Amal Ramsis
Kuratiert von Malve Lippmann und Can Sungu
Queer Feminist Rebels
Kuratiert von Pembe Hayat KuirFest / Pink Life QueerFest, Esma Akyel und Esra Özban
Regie Afraa Batous Syrien, Libanon 2015
82 min., OmeU
Im Anschluss Gespräch mit Lisa Jöris und Afraa Batous
Chinese X Queer X Film
Kuratiert von Popo Fan
Die Figur der Migration
Kuratiert von Ömer Alkın
Kuratiert von Necati Sönmez
Shifting Narratives
Kuratiert von Florian Wüst
Narrative und Erinnerungen transnationaler Familien
Kuratiert von Malve Lippmann und Can Sungu
Von Esra Özban
Syrische Gesellschaft und Politik vor und nach 2011
Von Amer Katbeh
Mobilitätsdiskurse im afrikanischen Film
Von Enoka Ayemba
Von Marie Rasper und Hanna Döring
Mobilität zwischen Tourismus und Migration
Von Malve Lippmann und Can Sungu
Von Florian Wüst
Eltern- und Kinderschicksale der Arbeitsmigration
Von Malve Lippmann und Can Sungu
Gesellschaftskritik im Deutsch-Türkischen Migrationskino
Von Can Sungu
Von Branka Pavlovic
OmeU
Im Anschluss Gespräch mit Can Sungu
Regie Carmen Losmann Deutschland 2011
90 min., OmeU
Regie Helga Reidemeister BRD 1978
121 Min., OF
„Im Übrigen ist das sowieso eine Schweinerei!” Nach zwanzig Jahren Ehe lässt sich Irene Rakowitz von ihrem Mann scheiden, der ein paar Stockwerke tiefer wohnt. Sie kämpft für Selbstbestimmung und schleudert ihrer Tochter entgegen: „Wir ziehen Kinder auf, wir führen einen riesen Haushalt, wir bedienen den Mann. Für nichts! Und wenn wir geschieden werden, dann ist null-komma-nichts! Wenn ich als Dienstmädchen geh, dann mache ich dieselbe Arbeit. Hier bin ich ein Dienstmädchen für nichts!” Helga Reidemeister, die als Sozialarbeiterin vor Ort im Märkischen Viertel arbeitete, bleibt verwickelt in die schwierige Suche nach Unabhängigkeit und steht Irene meistens solidarisch, manchmal aber auch antagonistisch gegenüber. Die Frage, die im Raum steht: „Gut, ich hab mich scheiden lassen, jetzt habe ich meine Freiheit. Was mache ich nun damit?”
Regie Rainer Werner Fassbinder BRD 1975
120 Min., OF
Im Anschluss Vortrag mit Bettina Köhler
Nachdem ihr Ehemann als Reaktion auf die angekündigte Massenentlassung erst seinen Chef und dann sich selbst umbringt, wird „Mutter Küster“ von allen Seiten medienwirksam vereinnahmt. Sie wird vom Journalisten einer Illustrierten am Herd abgelichtet, beim Parteitag der DKP als „Fall aus der Praxis” inszeniert und von einer anarchistischen Gruppe als Identifikationsfigur zu einer Geiselnahme in die Zeitungsredaktion mitgenommen. Rainer Werner Fassbinders lose Adaption des proletarischen Stummfilms Mutter Krausens Fahrt ins Glück versetzt die Handlung vom roten Wedding der 1920er- ins bürgerliche Frankfurt der 70er-Jahre und damit in die Kulturkämpfe zwischen BILD, DKP und RAF. Eine Reflexion über die Aufmerksamkeitsökonomie von Geschlechterrollen zwischen den politischen Fronten der 70er-Jahre.
Danach: Überraschungsfilm!
Bettina Köhler ist Filmwissenschaftlerin und Public Historian. Zu ihren Forschungsinteressen gehört neben Visual History und Filmgeschichte vor allem die mediale Inszenierung von Geschichte im Film.
Regie Eberhard Fechner BRD 1969
62 Min., 16mm, OF
Grüntaler Straße 59a, kleiner Aufgang: Hier wohnte 59 Jahre lang Klara Heydebreck, bis sie im März 1969 Selbstmord beging. Ausgehend von der Polizeimeldung beginnt eine Spurensuche nach einem Leben, das fragmentarisch bleibt. Aus Dokumenten des Nachlass und Gesprächen mit Verwandten und Nachbar*innen setzen sich die historischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen einer Frau zusammen, die nicht den gängigen Erwartungen entsprechen wollte, die nie heiratete und deshalb als „sitzengebliebenes Fräulein“ verspottet wurde. Wenn am Ende aus einem nie abgeschickten Brief vorgelesen wird, bleibt vor allem Trauer: „Einsamkeit kann sehr schön sein, wenn man von der lieben Mitwelt wieder einmal genug hat. Doch Mangelleiden an lebensnotwendigen Dingen ist eine Schikane des Teufels.”
Regie Sohrab Shahid Saless BRD 1975
111 Min., OF
Im Anschluss Vortrag mit Vivien Buchhorn
Der neunjährige Michael isst Frühstück, geht zur Schule, lässt sich treiben und macht Besorgungen für die Nachbarin. Gemeinsam mit seiner alleinerziehenden Mutter, die als Prostituierte arbeitet, lebt er in einer kleinen Wohnung im Wedding. Die unterschiedlichen Tagesrhythmen gehen aneinander vorbei und werden nur durch das Ticken der Wanduhr zusammengehalten. In nüchternen Einstellungen zeigt der 1974 aus dem Iran emigrierte Regisseur Sohrab Shahid Saless den sich täglich wiederholenden Alltag des Jungen, bis er eines Tages mitbekommt, wie seine Mutter einen Freier empfängt.
Vivien Kristin Buchhorn ist Filmwissenschaftlerin und Kunsthistorikerin. Ihr Forschungsinteresse gilt transnationalen Kinematografien und Kunstwerken sowie deren Archivierung. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist sie als Kuratorin tätig, begleitet Filmprojekte und veröffentlicht regelmäßig Film- sowie Ausstellungskritiken. Sohrab Shahid Saless’ Filme beschäftigen sie seit der Gestaltung von Retrospektiven in Berlin und Teheran.